Sehenswürdigkeiten in Travemünde von A-Z

Travemünde Sehenswürdigkeiten // Kultur & Sehenswertes

Ein kulturelles Erlebnis in Travemünde

Travemünde Sehenswürdigkeiten // Kultur & Sehenswertes

Eine Zeitreise gefällig? Die Sehenswürdigkeiten in Travemünde bieten euch einen historischen Überblick vom Mittelalter bis heute. Von der Schifffahrt und dem maritimen Leben an der Trave über Leuchtfeuertechnik im Museum Alter Leuchtturm bis hin zu den Anfängen des Ostseebades Travemünde im Seebadmuseum.

Entdecke die faszinierende Geschichte Travemündes: Sehenswürdigkeiten, die dich auf eine Zeitreise mitnehmen!

Die Passat - Wahrzeichen von Travemünde
Altstadt Rundgang Travemünde

Was die wenigsten wissen: Die Lufthansa unterhielt ab 1926 einen Flugplatz auf dem Priwall für innerdeutsche sowie skandinavische Ziele. Zu Beginn des 20. Jahrhunderts starteten und landeten hier Zeppeline – darunter das seinerzeit erfolgreichste Verkehrsluftschiff LZ 127 Graf-Zeppelin, im internationalen Ostsee-Jahr 1931. Der heutige Passat-/Yachthafen, war 1882-1934 Austragungsort für Pferderennen und musste 1940 einem U-Boot-Hafen weichen.

Die Top 8 Sehenswürdigkeiten in Travemünde:

Der „Alte Leuchtturm // Erbaut 1539 – Heute Museum für Leuchtfeuertechnik. Adresse: Am Leuchtenfeld 1

Alte Vogtei // Erbaut 1551 – Heute Restaurant und Café Fisch & Meer. Adresse: Vorderreihe 7

Passat // Stapellauf 1911 in Hamburg – Travemündes Wahrzeichen & Museumsschiff. Liegeplatz: Priwallpromenade 3a

Das ehemalige Casino // Erbaut 1913/ 1914 – Heute Atlantic-Hotel. Adresse: Kaiserallee 2

St. Lorenz Kirche // Erste namentliche Nennung 1235. Adresse: Jahrmarktstraße 14

Strandbahnhof // Erbaut 1911/ 1912 – Historischer Kopfbahnhof. Adresse: Bertlingstrasse 21

Pegelhäuschen // Wasserstandmessung der Trave seit 1826 bis heute – Cafe´ & Fischbrötchen. Adresse: Vorderreihe 53

Seebadmuseum // Über 200 Jahre Travemünder-Geschichte. Adresse: Torstraße 1

Kultureller Rundgang durch Travemünde

Die Viermastbark Passat: Travemündes Wahrzeichen

Wahrzeichen von Travemünde: Passat

Am Priwall-Ufer, im Passathafen, liegt das beeindruckende Wahrzeichen von Travemünde – die majestätische „Passat“. Heute Museumsschiff mit Übernachtungsmöglichkeiten, Veranstaltungsräumen und standesamtlichen Trauungen im maritimen Ambiente. Der Viermaster wurde im Auftrag der Reederei Laeisz bei Blohm & Voss in Hamburg gebaut und lief 1911 vom Stapel. Zunächst wurde die Passat als Frachtsegler für Getreide, Salpeter und Guano eingesetzt. Die Stahlbark segelte zweimal um die Welt und 39-mal um den südlichsten Zipfel von Südamerika, das Kap Horn. Die Hansestadt-Lübeck kaufte die Passat 1959 für 315.000 D-Mark und stellte sie 1978 unter Denkmalschutz.

Eckdaten zur Passat

Stapellauf: 1911 in Hamburg
Länge: 115m
Max. Breite: 14,30m
Masten Höhe: 56m
Segelfläche: 4.600qm
Kojen: 98
Ein Standesamt
Drei Veranstaltungsräume

Passat: Exkurs zur Flotte Flying P-Liner

Die Passat zählte zur legendären Flotte der Flying-P-Liner, zu der weitere acht baugleiche Schwesterschiffe gehörten, die als Salpeterfrachter für die Route nach Südamerika eingesetzt wurden. Alle Schiffstypen dieser Klasse, gebaut von der Reederei Laeisz, erhielten als ersten Buchstaben im Schiffsnamen das „P“. Die Flying P-Liner sind u. a. erkennbar an ihrer schwarz-weiß-roten Rumpffarbe, sie waren vor allem aufgrund ihrer Seetüchtigkeit und Geschwindigkeit seinerzeit sehr geschätzt. Eines der Schwesterschiffe, die „Pamir“, sank 1957 im Nordatlantik während eines Hurrikans. Vier der acht Großsegler haben die Zeiten der Krisen und Kriege überlebt: Die „Padua“, heute „Krusenstern“, dient als russisches Segelschulschiff und die „Peking“ lag bis 2017 im New Yorker Hafen als Museumsschiff, befindet sich derzeit in Restaurierung und wird voraussichtlich ab 2023 im Hamburger Hafen als deutsches Hafen-Museum genutzt werden. Die „Pommern“, liegt heute ebenfalls als Museumsschiff fest vertäut im finnischen Hafen Mariehamn (Maries Hafen) auf dem Aland-Archipel.

Alter Leuchtturm Travemünde // Museum für Seeschifffahrtstechnik mit Weitblick

Sehenswerter Leuchtturm in Travemünde

Der alte Leuchtturm in Travemünde ist das älteste Seeschifffahrtszeichen an der Ostseeküste und in der Lübecker Bucht. Er wurde 1539 erbaut und nach einem Brand, ausgelöst durch einen Blitzschlag, 1827 im Stil des Klassizismus mit einer Höhe von 31 Metern neu aufgebaut – so ist er bis heute zu besichtigen. Vor dem Hintergrund der damals neuesten technischen Entwicklung wurde das Leuchtfeuer 1903 von petroleumbetriebenen Lampen auf elektrisches Licht mit Bogenlampe umgerüstet. Durch den Austausch eines zylindrischen Hohlspiegels 1937, der wiederum die Kohlebogenlampe ablöste, wurde die Reichweite des Leuchtfeuers optimiert.

Eckdaten zum Leuchtturm

Erbaut: 1539
Nach Brand neu aufgebaut: 1827
Höhe: 31m
Stockwerke: 8
Balkon: Lotsenausguck
Betrieb eingestellt: 1972
Heute: Museum für Leuchtfeuertechnik und historische Seezeichen 

Der Leuchtturm hat für die heutige Seeschifffahrt keinerlei technischen Nutzen mehr, ist jedoch voll funktionsfähig und dient Travemünde als kulturelles Denkmal. Im Inneren des Leuchtturms erstreckt sich auf acht Etagen ein Museum für Leuchtfeuertechnik, historische Seeschifffahrtszeichen sowie Ausrüstungsstücke von Leuchttürmen und Feuerschiffen. Der kleine in Richtung See und Trave ausgerichtete Balkon des Leuchtturms diente als Lotsenausguck. Die Plattform ist rundherum auf schmalem Bogen begehbar und bietet eine fantastische Aussicht. Mit dem Bau des Maritim-Hotels wurde der Betrieb des Travemünder Leuchtturms 1972 eingestellt, da das Hotel die Sicht auf die Ostsee verbaute. 1974 wurde das neue Leuchtfeuer in einer Höhe von 114,7 Metern auf dem Maritim platziert und ist somit das höchstgelegene Leuchtfeuer Europas.

Das Seebadmuseum // Über 200 Jahre Travemünder-Geschichte

Seebadmuseum Travemünde eröffnet Museumssaison 2023

Besucher können sich täglich im liebevoll eingerichteten Seebadmuseum über Travemündes Geschichte der letzten 200 Jahre informieren. Auf einer Ausstellungsfläche von 160 Quadratmetern finden sich Museumsstücke zu maritimen Themen wie Fischerei, Bademode, Schifffahrt, zum Leben der Einheimischen sowie über den Kurort Travemünde selbst. Filme und Hörstationen lassen das Travemünde von damals wieder lebendig werden und beziehen den Besucher wunderbar mit ein – ein kleines, nachhaltiges Erlebnis während eines Besuchs oder Urlaubs in Travemünde.

Alte Vogtei - Lübsche Vogtei // Travemünde in der Renaissance

Das ca. 470 Jahre alte Renaissance-Backsteingebäude am Anfang der Vorderreihe ist einer der ältesten Bauten Travemündes. Aufgrund des geschichtlichen Hintergrundes und der schönen Fassade zählt es zu den Top-Sehenswürdigkeiten in der Lübecker Bucht. Errichtet im Jahre 1551 war die Lübsche Vogtei einst Sitz des Stadtvogtes von Lübeck. Stadtvögte und Stadtherrn überwachten und verwalteten Städte, waren verantwortlich für Recht und Gesetz und erhoben u.a. Zölle.

Eckdaten Alte Vogtei

Erbaut: 1551
Sitz des Lübecker Stadtvogtes
Eingangstür: Zeit des Rokokos
Innen: Kaiserdecke von 1623
Außen: Hochwassermarken von 1625 und 1872
Bis 2002 Polizeirevier

Sie überwachten die Trave-Mündung zum Schutz der Hansestadt Lübeck vor feindlichen Streifzügen durch Piraten und Kaperschiffe. Heute befindet sich in der „Alten Vogtei“ ein Restaurant und sie wird als Wohn- und Geschäftshaus genutzt. Bis 2002, bevor das Gebäude vom Land Schleswig-Holstein an private Eigentümer verkauft wurde, war sie Standort des 6. Polizeireviers – eine Tür zur damaligen Arrestzelle blieb als Erinnerung an diese Zeit bestehen. Die Eingangstür der „Alten Vogtei“ ist vermutlich aus der Zeit des Rokokos. Über dem Eingang befindet sich ein aus Sandstein gefertigtes Wappen aus dem 16. Jahrhundert. Während der Sanierungsarbeiten bis 2007 wurden Deckenmalereien sowie die Kaiserdecke von 1623 entdeckt und freigelegt. Im Innenbereich ist eine original zweiläufige Treppe aus dem 18. Jahrhundert, ebenfalls im Stil des Rokokos, erhalten. An den Außenmauern der Vogtei befinden sich Hochwassermarken. Diese zeigen die Wasserstände des Hochwassers von 1625 sowie des Hochwassers infolge den Ostseesturm von 1872 an.

Das ehemalige Casino Travemünde // Top Fotomotiv

Ehemaliges Casino Travemünde

Das prunkvolle, einst städtische Konversationshaus, auch örtlicher Kursaal, bauten 1913/1914 die beiden Architekten Paul Vermehren und Willy Glogner im Jugendstil. Der Lübecker Gartenarchitekt Harry Maasz gestaltete 1915 die Außenanlagen. Im 1. Weltkrieg diente das Gebäude zeitweise als Lazarett.

Eckdaten zum ehemaligen Casino

Erbaut: 1913/ 1914
1. Weltkrieg zeitweise Lazarett
1920: Deutsche Modenschau
Casinobetrieb: 1949 – 2012
Prominente Gäste: Aristoteles Onassis & Curd Jürgens
2005 Hotelkette Columbia Hotels & Resorts
2015 Übernahme durch die Atlantic Hotelgruppe

In den Sommermonaten nach dem 1. Weltkrieg fanden dort Konzerte statt, im Winter diente es als Lager für Strandkörbe des Ostseebades. Im 2. Weltkrieg wurde es wiederum als Lazarett und nach Kriegsende von den Briten als Offizierskasino genutzt.1920 fand im städtischen Kursaal unter der Leitung des Unternehmers Rudolph Karstadt aus Lübeck die erste große deutsche Modenschau der Herbstmode-Kollektionen aus Wien und Berlin statt. Das Casino nahm seinen Betrieb 1949 auf und schloss 2004 mit der Insolvenz des Casino-Betreibers. In den Hochzeiten des Casinos zählten unter anderem Gäste wie der griechische Großreeder Aristoteles Onassis sowie Schauspiellegende Curd Jürgens zu den Top-Gästen. Das Casino Travemünde wurde 2005 von der Hotelkette Columbia Hotels & Resorts übernommen. Der eigentliche Casinobetrieb beschränkte sich von da an auf kleinere Räumlichkeiten im Außenflügel. Bis zur endgültigen Schließung 2012 zählte es zu den ältesten Casinos in Deutschland. Heute gehört das Hotel zur Atlantic-Hotelgruppe, die den Hotelbetrieb 2015 übernahm.

St. Lorenz Kirche in Travemünde // Blick aus der Jahrmarktstrasse

In einer durch Papst Gregor IX.ausgestellten Urkunde (datiert v. 11.05.1235) erfährt die St.-Lorenz-Kirche in Travemünde eine erste vage Erwähnung . Damit beauftragte der Papst eine Gruppe Schweriner Geistlicher zur Streitschlichtung zwischen der Stadt Lübeck und dem Lübecker Bischof Johann I.

Namentlich genannt wurde die Kirche in gotischer Bauweise erstmalig 1259. Die erste Kirche Travemündes wurde durch Neubaumaßnahmen während des 16. und 17. Jahrhunderts fast komplett ersetzt. Nur wenige Teile des Chores an Nord- und Ostseite blieben erhalten und erinnern an die Zeit davor.

Was war passiert?

Im Zuge der Ausrüstung einer Flotte gegen das dänische Königreich im Jahre 1522 wurden für die Schiffsbesatzungen große Mengen an Biervorräten- gebraut. In der damaligen Brauerei kam es zur Katastrophe, da das Feuer in den Sudpfannen auf das Gebäude übergriff und einen Stadtbrand verursachte, der die komplette Siedlung niederbrannte. Aufgrund dessen weihten die Travemünder 1557 ihre Kirche dem Heiligen Laurentius, dem „Schutzpatron gegen Feuersbrünste“.

1534 kam es zu einer erneuten Zerstörung Travemündes im Zuge einer Grafenfehde. Ab 1540 wurde die St. Lorenz Kirche dann auf ihrem alten Fundament wieder aufgebaut. Die Fertigstellung und Einweihung des Kirchturms 1620 war Grund für die Niederlegung einer Urkunde mit folgendem Wortlaut: „Der neue Turm sei höher und schöner als jener, den eine Feuersbrunst zusammen mit fast dem ganzen Städtchen am Johannisabend vor 100 Jahren zerstört hat.“

Die Innenausstattung der St. Lorenz Kirche zeigt beeindruckende und wertvolle Decken- und Wandmalereien. Während der Renovierungsarbeiten 1990 wurde eine bis dato unbekannte Kassettendecke mit Malereien im Originalzustand freigelegt. Eines der ältesten Ausstattungsstücke ist das Triumphkreuz mit spätgotischem Corpus vom Ende des 15. Jahrhunderts.

In der Turmeingangshalle befindet sich die Holzskulptur St. Jürgen mit Drachen – eine spätgotische Schnitzerei aus der Zeit des frühen 16. Jahrhunderts. Alte Grabsteine sind in den Fußboden der Kirche eingearbeitet. Der älteste Grabstein stammt aus dem Jahr 1404. Grabinschriften (Epitaphe) und Gemälde zeugen vom christlichen Totenkult, die mit Ausnahme zwei Geistliche verewigen, die in der Zeit des Barocks in der St. Lorenz Kirche ihrer geistlichen Tätigkeit nachgingen.

Quelle: Wikipedia

Travemünde Strandbahnhof (Kopfbahnhof)

Der Strandbahnhof Travemünde steht seit 1991 unter Denkmalschutz und bildet als Kopfbahnhof den Endpunkt zwischen der Strecke Lübeck Hauptbahnhof und Travemünde Strand. Der Bahnhof wurde 1911/1912 vom Architekten Fritz Klingholz mit Elementen aus dem Jugendstil entworfen und erbaut. Ein Bahnhofsneubau löste ein hölzernes Vorgängergebäude ab, das die Lübeck-Büchener Eisenbahngesellschaft 1898 errichtete.

Zu den Besonderheiten des Bahnhofgebäudes zählt der Uhrenturm, der nach wie vor die Abfahrtzeiten anzeigt, so dass sie schon von weitem zu sehen sind.
Eine Modernisierung des Innenbereichs in den Jahren 2000 bis 2006 führte auf der Basis alter Vorlagen zu einer auffälligen Verglasung. Weitere Einrichtungen werden ebenfalls stilgerecht angepasst, beispielsweise in Form barrierefreier Toiletten und automatischer Türen.

Das Pegelhäuschen in der Travemünder-Vorderreihe

Was ist das Pegelhäuschen und welche Bedeutung hat es?
Seit 1826 wird hier, in der Vorderreihe, der Wasserstand der Trave kontinuierlich gemessen und dokumentiert. Das Pegelhäuschen ist somit die älteste Wasserstand-Messstation in der deutschen Ostseeregion.
In der Mitte des kleinen Verkaufsraums befindet sich hinter einer kleinen Schiebetür ein mit Wasser gefüllter Schacht, der über ein Zuflussrohr in direkter Verbindung zur Trave steht. Der hier angezeigte Wasserstand spiegelt den exakten Wasserstand der Trave im Freien wider. Ein Schwimmer mit integriertem Messfühler auf der Wasseroberfläche übermittelt kontinuierlich seine Daten an einen Umwandler. Auf diese Weise ist eine permanente Dokumentation des Trave-Wasserstands gewährleistet.